Passwörter sind oft die einzige Barriere zwischen Ihren persönlichen Daten und potenziellen Angreifern. Viele Menschen unterschätzen jedoch, wie wichtig die Wahl eines sicheren Passworts ist – oder wie einfach Hacker schwache Passwörter knacken können. Deshalb ist es wichtig, nicht nur starke Passwörter zu wählen, sondern auch zu verstehen, warum viele der meistgenutzten Passwörter so gefährlich sind.
Wir stellen Ihnen die zehn am häufigsten verwendeten und somit am leichtesten zu knackenden Passwörter vor, wie Hacker Passwörter knacken und was ein gutes Passwort ausmacht.
Die 10 am häufigsten genutzten (und unsichersten) Passwörter
Viele Nutzer setzen auf einfache und schnell zu merkende Passwörter. Leider sind genau diese auch die ersten, die Cyberkriminelle ausprobieren. Hier sind die zehn beliebtesten, aber auch unsichersten Passwörter, laut neuster Auswertung der Universität Bonn:
- 123456
- password
- 12345
- 12345678
- abc123
- 123456789
- 1234567
- qwerty
- iloveyou
- password1
Diese Passwörter sind entweder Zahlenfolgen, Tastaturmuster oder einfache Worte und Kombinationen dieser – alles leicht zu erraten oder mit automatisierten Angriffen in Millisekunden zu knacken – schneller, als man gucken kann, wortwörtlich.
Wie knacken Hacker Passwörter?
Hacker bedienen sich ausgeklügelter Techniken, um an Ihre Passwörter zu gelangen. Je generischer und kürzer die Passwörter dabei sind, umso schneller können sie geknackt werden:
- Brute Force: Hier testen Programme systematisch jede mögliche Zeichenkombination. Bei kurzen und einfachen Passwörtern funktioniert das oft schnell und erfolgreich in wenigen Sekunden (oder noch weniger). Sehr starke Kombinationen können mit dieser Methodik unlösbar sein.
- Wörterbuchangriffe: Hacker verwenden umfangreiche Listen mit den beliebtesten Passwörtern, Namen und Begriffen, um schnell Zugang zu erhalten. Da die oben genannten Passwörter in solchen Listen ganz oben stehen, sind sie sehr gefährdet und sind im Grunde das Äquivalent einer höflichen Willkommensfußmatte.
- Phishing: Nicht immer ist Technik nötig – oft werden Nutzer durch gefälschte E-Mails oder Webseiten getäuscht und geben ihre Zugangsdaten selbst preis.
Passwortsicherheit ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der Sorgfalt ist.
Was macht ein sicheres Passwort aus?
Je komplexer das Gewusel von Zeichen, desto wirksamer sind Sie vor den meisten Angriffen geschützt. Dabei sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Länge: Mindestens 12 Zeichen – je länger, desto besser.
- Vielfalt: Nutzen Sie Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
- Einzigartigkeit: Verwenden Sie für jeden Account ein eigenes Passwort, um einen Dominoeffekt bei Datenlecks zu vermeiden.
- Keine persönlichen Daten: Vermeiden Sie Namen, Geburtstage oder leicht zu erratende Begriffe.
Die meisten Menschen verwenden immer noch einfache Kombinationen oder ein Passwort für mehrere Dienste – aus Angst, sich viele komplizierte Passwörter merken zu müssen. Ein Passwortmanager nimmt Ihnen diese Last ab. Er speichert Ihre Passwörter sicher verschlüsselt, generiert auf Wunsch starke Passwörter und füllt diese automatisch auf Webseiten und in Apps ein.
Dadurch profitieren Sie von verbesserter Sicherheit und Bequemlichkeit (ein einziges Master-Passwort reicht!). Zudem sind viele Manager mit Sicherheitswarnungen ausgestattet, die Sie informieren, wenn eines Ihrer Passwörter durch Datenlecks kompromittiert wurde. Viele bieten auch Browser-Plugins und mobile Apps an, um den Zugang überall sicher und einfach zu gestalten.
Tipps für den Alltag
Neben dem Passwort selbst gibt es einfache Tricks, die Ihre Sicherheit erhöhen können:
- Aktivieren Sie, wo möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Dabei brauchen Sie neben dem Passwort noch einen zweiten Faktor, etwa einen Code per SMS, einer App, oder Ihrer E-Mail.
- Vermeiden Sie es, Passwörter aufzuschreiben oder in ungesicherten Dokumenten zu speichern.
- Nutzen Sie die Einstellungen Ihres Browsers oder Betriebssystems, um Passwörter sicher zu verwalten.
Das Verwenden einfacher Kombinationen ist wie eine offene Tür für Hacker. Mit etwas mehr Aufmerksamkeit schützen Sie Ihre Konten allerdings effektiv vor Angriffen. Die Investition in gute Passwortgewohnheiten lohnt sich – Ihre Daten und Ihre digitale Privatsphäre sind es wert.